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Übertragungsprozeduren

Wenn der Sender den physikalischen Zustand eines Übertragungskanals ändert, so kann der Empfänger nur dann daraus Information herleiten, wenn er den Kanal ununterbrochen beobachtet. Als Beispiel nehmen wir eine einfache V.24-Schnittstelle, bei welcher der Empfänger abwechselnd eine positive oder eine negative Spannung von mehr als +3 V oder weniger als -3V auf die Übertragungsleitung legt. Wenn der Empfänger diese Leitung ständig beobachtet, so kennt er die Reihenfolge, in welcher der Sender den Zustand der Leitung verändert hat; wenn er sich dieses dann noch merkt, so weiß er in der Regel auch, was der Sender an Information übermitteln wollte.

In der Praxis passiert es jedoch häufig, das der Empfänger nicht ständig die Leitung zum Sender überwacht, entweder, weil er eine Zeitlang abgeschaltet war, weil der Sender die Übertragung unterbrochen hat, weil ein Fehler auf der Leitung aufgetreten ist oder anderen Gründen. Daher ist es von Zeit zu Zeit notwendig, dass Sender und Empfänger einen Gleichlauf herstellen. Dieses wird als Synchronisation (synchronisation) bezeichnet. Nach einer Synchronisation haben Sender und Empfänger die gleiche Vorstellung vom Zustand ihres Nachrichtenaustauschs und können von diesem Zeitpunkt an auf gesicherter Basis weiter miteinander kommunizieren.

Die Verfahren zur Informationsübertragung unterscheiden sich im wesentlichen darin, wie diese Synchronisation hergestellt wird, und wie lange eine Synchronisierung vorhält, bis wieder eine neue Synchronisation nötig wird. Die einzelnen Techniken sind zum Teil historisch begründet, oder durch organisatorische Maßnahmen entstanden. Im ISO/OSI-Basisreferenzmodell wird auf den Ebenen der Bitübertragungs- und Sicherungsschicht auch von Übertragungsprozeduren gesprochen. Man unterscheidet zwischen asynchronen und synchronen Übertragungsprozeduren, wobei letztere noch einmal unterteilt werden können in zeichensynchrone und bitsynchrone Verfahren.