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Adressierung im Internetprotokoll

Im Internet wird eine verbindungslosen Kommunikation verwendet, d.h. in jedem Datagramm ist die vollständige und eindeutige Adresse des Empfängers (und des Absenders) unterzubringen. Deshalb sollte diese Adresse möglichst kurz sein, um den Overhead gering zu halten, aber so lang, dass möglichst viele Teilnehmer adressiert werden können.

Der ursprüngliche Internet-Standard hat dafür ein 32 Bit-Format gewählt, in welchem die vollständige Adresse untergebracht werden muss. Jedem Rechner im (öffentlichen) Internet ist genau eine solche Adresse zugeordnet; somit könnten bis zu 232 (über 4 Milliarden) verschiedene Rechner adressiert werden. Würde jedem Rechner eine solche beliebige Zahl zugeordnet, so hätte jeder Knoten, der ein Datagramm weiterleitet, eine Tabelle zu führen, welche zu jeder Knotennummer die möglichen Wege enthielte, über welche die Datagramme geführt werden können. Dieses wäre sehr aufwendig.

Daher wird eine einfache Hierarchie eingeführt, welche die Adresse in Netze und Rechner unterteilt. Für das Lenken durch das öffentliche Internet wird nur die Netzadresse verwendet. Sobald das jeweilige Netz erreicht ist, muss nur noch die Rechner-ID verwendet werden. 

Zwei Nachteile der Internetadressierung sollen noch erwähnt werden. 

  1. Wird ein Rechner in ein anderes Netzwerk eingehängt, so benötigt er auch eine neue Adresse. 
  2. Der zweite Nachteil betrifft die Möglichkeit, dass ein Rechner an zwei Netzen gleichzeitig angeschlossen ist, welches für Knoten, die die Vermittlung zwischen Netzen übernehmen, die Regel ist, aber auch für andere Rechner möglich. Solche Knoten haben zwei oder mehr verschiedene Internetadressen; sollte ein Anschluss ausfallen, und ist einem Sender die zweite Internetadresse nicht bekannt, so kann er diesen Knoten auch nicht mehr erreichen.

Um dieses zu vermeiden, kann man jedem Rechner einen logischen Namen geben. Diesem logischen Namen werden alle Adressen eines Rechners zugeordnet, welche in einem Domain Name Server (DNS) gespeichert sind. Auf Anfrage sendet dieser alle dem logischen Namen zugeordneten Adressen, von denen der Anfrager eine auswählen, bzw. mehrere durchprobieren kann.

Logische Namen werden in der Regel auch für andere Zwecke verwendet, insbesondere um die Administration und die Benutzung des Rechnernetzes zu vereinfachen.