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ARPANET

Im Arpanet wurde eine andere Abart des BSC-Protokolls verwendet. Neben einem zyklischen Redundanzprüfverfahren mit drei Bytes Prüfinformation werden wesentlich komplexere Blockköpfe verwendet, welche u.a. zwei 16-Bit-Adressen enthalten, damit das Protokoll im Vollduplexbetrieb arbeiten kann. Sowohl die Blöcke als auch die ACKs enthalten alternierende Blockzähler; es werden keine NAKs verwendet.

Statt des Fenstermechanismus wird bei diesem Protokoll ein anderes Verfahren zur Erhöhung der Übertragungsleistung eingesetzt. Die Übertragungsleitung wird in acht logische Kanäle eingeteilt, die durch eine 3-Bit-Adresse identifiziert werden. Die Blöcke werden unabhängig von der Nachricht einem freien logischen Kanal zugeordnet. Allerdings wird ein logischer Kanal erst dann frei, wenn das ACK für den zuletzt über diesen logischen Kanal gesendeten Block eingetroffen ist. Dadurch entsteht ein Fließband-Effekt, der die Belastbarkeit der Übertragungsleitung gegenüber dem BSC-Protokoll spürbar erhöht. Da eintreffende Blöcke für alle logischen Kanäle eine Quittierung enthalten können, kann die Belegung des Kanals mit Verwaltungsblöcken klein gehalten werden.

Da Blöcke häufig in falscher Reihenfolge angeliefert werden, muß der Empfänger diese wieder sortieren. Das macht die Protokolle und die Verwendung in höheren Schichten deutlich komplexer; daher wird dieses Protokoll, trotz beachtlicher Leistungsfähigkeit, nicht häufig eingesetzt.