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Reaktionen im Fehlerfall

Geräte der Class A (Dual-attached Station: DAS oder Dual-attached Concentrator: DAC) besitzen die Fähigkeit, bei einer Unterbrechung des Rings eine Rekonfiguration durchzuführen. Diese Funktion wird Ring-Wrapping genannt. Das Ring-Wrapping wird durch das Station-Management der Interface-Karte ausgelöst und bewirkt bei einem Fehler auf der B-Port-Seite der Station oder des Konzentrators eine logische Überbrückung des A Ports, indem die Daten nicht wie üblich über den B Port auf den primären Ring, sondern ebenfalls über den A Port auf den sekundären Ring gesendet werden. Entsprechend wird der B Port überbrückt, wenn es auf der A-Port-Seite zu einem Fehler kommt. Die Station befindet sich dann im sogenannten Wrap Mode.

Darüber hinaus verfügen Class A Systeme optional über eine weitere Funktionalität zur Erhöhung der Fehlertoleranz, die das Problem des Abschaltens oder des Ausfalls einer Station und die damit einhergehende Unterbrechung des geschlossenen Rings umgeht. Diese Funktion wird als Optical Bypass bezeichnet und erlaubt die direkte Übertragung des eingehenden Signals zur nachfolgenden Station. Bei dem Optical Bypass handelt es sich um einen mechanischen Schalter, der im Ruhezustand des Gerätes (d.h. das Gerät ist ausgeschaltet) die eingehende Faser direkt mit der ausgehenden Faser verbindet. Des weiteren verbindet der Schalter den optischen Eingang der Interface-Karte mit dem optischen Ausgang der Karte, so dass die Station in der Lage ist, einen Loopback (Selbsttest) durchzuführen. Die Funktion des Optical Bypass kann beim Auftreten eines Fehlers automatisch oder durch einen Benutzer ausgelöst werden.

Die Aktivierung bzw. Deaktivierung des Optical Bypass Switches ist im FDDI PMD (Physical Medium Dependent) definiert und darf eine Zeitspanne von 25 ms nicht überschreiten. Darüber hinaus fordert der Standard, dass die Signalabschwächung, der über den Optical Bypass verbundenen Stationen, 11 dB nicht überschreitet. Der Zustand, in dem sich eine Station bei Aktivierung des Optical Bypass-Schalters befindet, wird als Thru Mode bezeichnet.

Konzentratoren besitzen eine weitere Möglichkeit, den Ausfall einer Station bzw. eine Unterbrechung der Verbindung zu den am M Port angeschlossenen Gerät(en) zu umgehen. Durch die Überwachung der M Ports durch das SMT kann unmittelbar ein Fehler festgestellt und eine interne Überbrückung dieses Ports ermöglicht werden (in vielen Fällen kann dies sogar ohne Verlust an Daten geschehen). Mit Hilfe dieser Funktionen stellt das FDDI-Protokoll sehr effiziente Möglichkeiten zur Verfügung, die es erlauben auf eine Reihe von Veränderungen im Netzwerk (z.B. dem An- und Abschalten von Stationen) automatisch zu reagieren, und somit die Verfügbarkeit des Netzwerks sicherzustellen.