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Fluten

Die wohl extremste Form der Wegewahl ist das Fluten (flooding). Bei diesem Verfahren wird jede in einem Knoten ankommende Nachricht auf alle Ausgangsleitungen weitergesendet, außer auf diejenige, auf der sie eingetroffen ist. Um zu verhindern, dass durch dieses Verfahren unbeschränkt viele Duplikate einer Nachricht im Netz entstehen, müssen Vorkehrungen zur Begrenzung der Duplikate getroffen werden. Die hierfür einfachste Technik besteht darin, jedes Paket mit einem Zähler auszustatten und bei jedem Kopiervorgang des Pakets diesen Zähler zu dekrementieren. Erreicht der Zähler den Wert 0, so wird das Paket zerstört. Eine Voraussetzung für die Durchführbarkeit dieses Verfahrens besteht allerdings darin, dass der Sender einer Nachricht die Anzahl der Teilstrecken vom Sender zur Senke kennt. Andernfalls muss der Sender die maximale Anzahl der Teilstrecken zwischen zwei Knoten im gesamten Netz angeben, was wiederum zu einer starken Leitungsbelastung führt.

Der Hauptnachteil dieses Verfahrens liegt in der extrem großen Anzahl von Paketen, die während der Übertragung zwischen der Quelle und der Senke erzeugt werden und der damit verbundenen starken Belastung der Übertragungsleitungen. Andererseits besitzt dieses Verfahren auch einige bemerkenswerte Eigenschaften wie die extreme Robustheit bei Veränderungen der Topologie eines Netzes oder die Fähigkeit, stets ein Paket auf dem kürzesten bzw. schnellsten Weg zu übertragen. Aus diesem Grund bietet sich das Fluten als Bezugsverfahren für den Vergleich und die Bewertung anderer Wegelenkungsverfahren an. Darüber hinaus sind keine Tabellen oder Berechnungen in den Knoten erforderlich.