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Kontrollnachrichten in ICMPv6

Internet Control Message Protocol für IPv6 (ICMPv6) wird von IPv6 zur Fehlerübermittlung und andere Funktionen der Vermittlungsschicht verwendet. Der Standard RFC 2463 schreibt vor, dass jede Implementierung von IPv6 auch eine vollständige Implementierung von ICMPv6 benötigt.

Eine ICMPv6-Nachricht besteht ähnlich wie bei IPv4 aus mindestens drei Feldern:

8 Bit Feld für den Typ der ICMPv6 Nachricht,
8 Bit Feld für den Code der ICMPv6 Nachricht,
16 Bit Feld für die Prüfsumme der ICMPv6 Nachricht.

Die Prüfsumme wird über die gesamte ICMPv6-Nachricht gebildet, zuzüglich eines Pseudoheaders (was bei ICMPv4 nicht der Fall ist). Der Pseudoheader besteht aus Quell- und Zieladresse dieser Nachricht sowie der Länge des ICMPv6-Datagramms, zuzüglich dem Next-Header-Eintrag (siehe RFC 2460, 8.1). Da IPv6 mehrere einfache Zieladressen (unicast) bzw. Mehrfachadressen zulässt, legt RFC 2460 genau fest, welche Adresse als Source gewählt werden muss. Das Prüfsummenverfahren ist das gleiche wie bei IPv6, d.h. das Einerkomplement der Einerkomplementsumme von 16-Bit-Feldern, wobei das Ergebnis 000016 durch FFFF16 zu ersetzen ist. 

ICMPv6-Fehlermeldungen unbekannten Typs werden an die höhere Schicht weitergereicht, während ICMPv6-Informationsmeldungen unbekannten Typs verworfen werden. ICMPv6-Fehlermeldungen enthalten soviel Daten des den Fehler verursachenden Pakets wie möglich, d.h. normalerweise über den jeweiligen Pfad transportiert werden können. Der Standard legt auch fest, wann ICMPv6-Nachrichten nicht gesendet werden dürfen, z.B. wenn ICMPv6-Fehlermeldungen Fehler enthalten, bei Multicast- oder Broadcastadressen oder wenn keine eindeutige Absenderadresse vorliegt. Außerdem werden Mechanismen zur Beschränkung der ICMPv6-Nachrichtenrate vorgeschlagen.