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Managementsysteme

Bei Tätigkeiten des Netzwerkmanagements können Administratoren durch verschiedene Hard- und Softwarewerkzeuge unterstützt werden. Neben isolierten Werkzeugen wie Protokollanalysatoren und Diagnosesoftware für die Betrachtung einzelner Abläufe im Rechnernetz, spielen heute Managementsysteme eine wichtige Hilfe. Die Hauptaufgabe eines Managementsystems ist die Bereitstellung eines zentralen Zugangs zu managementrelevanter Information. Daneben können Managementsysteme jedoch noch weitere Dienste anbieten, welche die Information speichern, darstellen und für weitere Anwendungen verarbeiten.

Dienste zur Aufbereitung von Managementinformation umfassen die

Filterung unwichtiger Daten: Es muss sicher entschieden werden können, welche Daten keine relevante Information enthalten, was ein nicht triviales Problem ist.
Auswertung von Daten: Hierzu gehören die Entdeckung der Abhängigkeiten von Daten, die evtl. zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten gesammelt wurden; die Darstellung der Daten, so dass der Administrator insbesondere wichtige Information schnell erkennen kann, sowie die statistische Auswertung von Daten, um z.B. Leistungsengpässe möglichst schnell erkennen und beheben zu können.
Speicherung von Daten für die spätere Auswertung, z.B. um Fehlerursachen verfolgen oder neue Dienste anbieten zu können.

Managementsysteme können somit den Administrator wirkungsvoll unterstützen, da ihm jederzeit verschiedene Sichtweisen des gesamten Netzes zur Verfügung stehen. Beispiele solcher Sichtweisen (view) sind eine physikalische Sicht auf gemeinsame physikalische Subnetze (Ethernet, Tokenring, FDDI usw.), eine topologische Sicht auf Komponenten am gleichen Ort oder eine logische Sicht auf Komponenten unter der gleichen Administration. Für die Lösung eines gemeldeten Problems kann der Administrator die geeignetste Sicht auswählen und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen von seinem Arbeitsplatz aus einleiten. Neben der Auswahl einer Sichtweise kann der Administrator auch wirkungsvoll durch aktive Komponenten unterstützt werden, die eine teilweise oder vollständige Automatisierung der einzuleitenden Aktionen erlauben bzw. den Administrator bei seinen Entscheidungen unterstützen. So reagiert in vielen Fällen der Administrator auf bestimmte Situationen immer sehr ähnlich, z.B. auf Überlast in Teilnetzen, so dass hier ein Potential für die Automatisierung vorhanden ist. Diese kann von der Entscheidungsunterstützung (bei der das Managementsystem eine bestimmte Handlungsweise vorschlägt, dem Administrator jedoch die Freiheit lässt, anders zu reagieren), bis zu einer automatischen Durchführung von Aufgaben des Administrators durch das Managementsystem reichen.