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Manufacturing Automation Protocol

Protokolle für den Einsatz in einer Produktionsumgebung, z.B. die Fließbandsteuerung, werden als Manufacturing Automation Protocols /MAP) bezeichnet. Sie verwenden als Übertragungsmedium zumeist das Token Bus Protokoll, da es eine höhere Fairness garantiert; zur Fehlersicherung wird die Klasse 4 Transportschicht eingesetzt. Auf der Anwendungsschicht wird neben ACSE, FTAM und DS insbesondere die Manufacturing Message Specification (MMS) verwendet (siehe unten). Ein dem MAP analoges Protokoll für die Anwendung in technischen Büroumgebungen wird als Technical Office Protocol (TOP) bezeichnet und spezifiziert in der Version TOP 3.0 Anwendungsdienste wie FTAM, MHS, DS und VT.

Der Anwendungsdienst MMS (manufacturing message service) ist für die Anwendung in automatisierten Produktionsstätten entwickelt worden. Er wird benutzt, um Automaten, Roboter, NC-Maschinen (numerical controlled machines), Transportsysteme, programmierbare Logikkontroller usw. anzusteuern. Typische Anwendungen sind Anweisungen

bestimmte Werkzeuge einzulegen,
bestimmte Teile auf einen Förderwagen zu legen,
bestimmte Schweißnähte auszuführen,
usw.

In der Regel wird einem speziellen Kontroller eine Einheit solcher Produktionsstätten zugeteilt; diese wird als Zelle (cell) bezeichnet: CC (cell controller). Diesem wird über ein allgemeines Protokoll (z.B. FTAM) ein Typ (z.B. Wagen) genannt, den er zu produzieren hat. Dieser instruiert dann über MMS die einzelnen Instanzen, welche Handlungen sie auszuführen haben. Die Funktionen eines CC können z.B. sein

Verbindungsaufbau mit einem speziellen Maschinenkontroller.
Übermittlung einer Datei, die z.B. zu benutzende Werkzeuge beschreibt.
Übermittlung eines Programms zur Steuerung einer Werkzeugmaschine.
Überwachung der Operationen eines Kontrollers.
Verändern oder Ablesen bestimmter Variablen eines Kontrollerprogramms.
Abfrage eines Kontrollers, welche MMS-Dienste er unterstützt.