Rechnernetze

FDDI-Prokolldateneinheiten

FDDI verwendet auf der MAC Schicht verschiedene Protokolldateneinheiten (PDUs) für die Übertragung von Nachrichten zwischen benachbarten Stationen. Kennzeichnend für den Datenaustausch in einem Token Ring Netzwerk ist die Existenz einer Token-PDU, die zwischen den Stationen in einem Ring ausgetauscht wird, und welche die Zugangsberechtigung zum Übertragungsmedium regelt. Zusätzlich verwendet das FDDI-Protokoll die sogenannte Frame-PDU, die für die Übertragung sehr unterschiedlicher Arten von Information (z.B. Daten, Initialisierungs- und Reinitialisierungsdaten) benutzt wird und im Vergleich zur Token-PDU über einen teilweise identischen jedoch insgesamt komplexeren Aufbau verfügt.

Die Token-PDU besteht abgesehen von der Präambel nur aus dem Starting Delimiter, dem Frame Control und dem Ending Delimiter. Vorangestellt ist den Zeichen, die jeweils nur 2 Symbole also 1 Byte lang sind, eine Präambel mit einer Länge von 16 Symbolen. Sie dient – wie schon in den vorgehenden Abschnitten erwähnt – der Synchronisation zwischen dem Sender und Empfänger und kann u.U. in ihrer Länge variieren. Akzeptiert wird die Token-PDU von einer Station jedoch unabhängig von der Länge der Präambel (diese kann auch Null sein) sowie von den zuvor etablierten Symbolgrenzen, wenn sie innerhalb eines Datenstroms erkannt wird. Der Initiator der Übertragung der Token-PDU ist immer das Station-Management.

Neben der Token-PDU verwendet das FDDI-Protokoll die Frame-PDU, die in erster Linie von der LLC Schicht zur Übertragung von Nachrichten an eine Zielstation verwendet wird. Außerdem werden mit Hilfe der Frame-PDU wesentliche Aufgaben zur Initialisierung, Rekonfigurierung und Steuerung des Rings erfüllt. Da diese Aufgaben ausschließlich vom Station-Management ausgeführt werden, steht die Frame-PDU somit auch der SMT Schicht zur Verfügung. Eingetragen werden die zu übertragenen Nachrichten bzw. Steuerungsdaten in das Informationsfeld der Frame-PDU, deren Länge von der MAC Schicht überwacht wird und insgesamt eine Länge von 4.500 Bytes (incl. vier Idle-Symbole der Präambel) nicht überschreiten darf. Die Präambel darf bei der Übertragung der Frame-PDU in ihrer Länge variieren, benötigt jedoch eine Mindestlänge von zwölf Symbolen, um vom Empfänger kopiert, d.h. in den Empfangspuffer übertragen zu werden. Unterschreitet die Präambel diesen minimalen Wert, kann die empfangene Station den Rahmen nicht kopieren, veranlasst jedoch eine Weiterleitung der Dateneinheit, wenn mindestens zwei Präambel Symbole vorausgehen.

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Synchronisation des Senders und des Empfängers – dies ist die Voraussetzung für jede Datenübertragung im FDDI-Protokoll – kann ein Übertragungsrahmen nur durch den Starting Delimiter (SD) eingeleitet und somit vom Sender überhaupt erst erkannt werden. Er besteht aus einer Folge von zwei Symbolen (JK-Folge) und dient zur Identifizierung des Beginns eines Übertragungsrahmens und damit auch der eindeutigen Zuordnung von eingehenden Signalen zu Symbolen (5 Signale bilden ein Symbol). Der Starting Delimiter ist somit Bestandteil jedes Übertragungsrahmens, unabhängig von der Information, die darin übertragen wird.