Rechnernetze
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Systemmanagement

Ein Rechnernetz besteht im weiteren Sinne nicht nur aus Hard- und Software zur Kommunikation zwischen Benutzern oder Prozessen, sondern umfasst auch Betriebssysteme, Anwendungen und Daten, die auf den Hardwarekomponenten eines Systems ablaufen oder dort benutzt werden. Da auch diese Komponenten vom Administrator zu verwalten sind, sollten sie gleichfalls in das Management einbezogen werden. Man spricht hier vom Systemmanagement (system management), welches somit verschiedene weitere Aufgabenbereiche beinhaltet, die sinnvollerweise dem Netzwerkmanagement angegliedert werden können. Hierzu zählen u.a.

Datensicherung,
Zeitmanagement,
Organisation verteilter Datensysteme,
Archivierung von Daten,
gemeinsame Nutzung von Druckern,
Benutzerverwaltung,
Software-Versionskontrolle.

Im folgenden sollen zwei dem Systemmanagement angegliedert Aufgabenbereiche, die Datensicherung und das Zeitmanagement, genauer betrachtet werden.

Unter Datensicherung verstehen wir das Duplizieren von Daten auf Speichermedien, z.B. einem Magnetband oder einer CD, welche räumlich getrennt vom ursprünglichen Datenbestand aufbewahrt werden. Werden die entsprechenden Sicherungsmaßnahmen regelmäßig durchgeführt, so können bei Datenverlust durch Hard- oder Softwarefehler, durch einen Irrtum des Benutzers oder durch einen aktiven Sabotageangriff die ursprünglichen Daten relativ einfach restauriert werden, wobei nur die Änderungen der letzten Stunden oder Tage verloren gehen. Bei vernetzten Systemen kann die Datensicherung dezentral während des laufenden Betriebs durchgeführt werden und sollte den Benutzer in seiner Arbeit weder behindern noch einschränken.

Um die Zeitpunkte der Entstehung von Alarmen miteinander vergleichen zu können, müssen alle Systeme eines Netzes die gleiche Uhrzeit kennen. Dieses ist insofern ein nicht triviales Problem als die Übermittlung entsprechender Zeitmarken über das Netz selbst Zeit kostet. Während lokale Netze häufig einen gemeinsamen Zeittakt über eine gesonderte Leitung besitzen, ist dieses bei größeren Netzen, die u.U. mehrere Kontinente miteinander verbinden, nicht mehr realisierbar.

Neben gesonderten Zeitgebern, z.B. Funkuhren, interessiert sich das Zeitmanagement für die Synchronisation von Uhren über das Netz. Hierzu werden in der Regel über die Laufzeit der Datenpakete über das Netz entsprechende Annahmen gemacht und daraus dann die wahre Zeit geschätzt. Die Ergebnisse können nur innerhalb gewisser Grenzen genau sein und bedürfen auch weiterer administratorischer Unterstützung. Insbesondere darf die vom Netz verwendete Zeit nicht lokal von dem jeweiligen Benutzer verstellt werden können, wie das bei heutigen Arbeitsplatzrechnern in der Regel der Fall ist.