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FDDI-Stationstypen

Das FDDI-Protokoll verwendet in der Bitübertragungsschicht das IEEE 802.5 Token Ring Protokoll. Im Gegensatz zum originären Token Ring Protokoll, das eine einzelne ringförmige Struktur mit einem, zumeist auf Kupferkabeln basierendem Übertragungsmedium verwendet, erfolgt die Übertragung von Daten in einem FDDI-Netzwerk über einen doppelten, gegenläufigen (primären und sekundären) Ring mit einer maximalen Ausdehnung von 100 km (200 km im Doppelring) und einem Lichtwellenleiter als Übertragungsmedium. FDDI erlaubt die Einbindung von bis zu 500 Stationen mit einem maximalen Abstand von 2 km zwischen zwei aktiven Stationen. Der Datenverkehr erfolgt nur unidirektional auf einem (dem primären) Ring. Der sekundäre Ring stellt lediglich einen redundanten Datenweg bereit, auf den im Fehlerfall automatisch zurückgegriffen wird.

FDDI unterscheidet zwischen zwei Gerätetypen (Class A und B), die in das Netz integriert werden können. Als Class A oder Dual-attached Geräte bezeichnet man Geräte, die direkt in den Doppelring eingefügt werden. Sie verfügen über zwei Ports (A und B) sowie über zwei PHY-Einheiten (PHY A und PHY B), die jeweils einen Signaleingang (Pin bzw. Sin) und Signalausgang (Pout bzw. Sout) besitzen. Port A stellt den Signaleingang vom Primärring (Pin, Primary In) und den Signalausgang (Sout, Secondary Out) zum Sekundärring zur Verfügung. Port B besitzt dementsprechend den Signalausgang zum Primärring (Pout, Primary Out) und den Eingang vom Sekundärring (Sin, Secondary In). Innerhalb der Class A Geräte unterscheidet man zwischen Geräten mit einer oder zwei MAC-Einheiten. Dual-MAC-Dual Attachment Stationen (DM-DAS) besitzen zwei Medium Access Control Einheiten auf einer Interface-Karte und können parallel auf beiden Ringen senden und empfangen. Sie erhöhen damit die auf einem FDDI-Ring maximal mögliche Bandbreite auf 200 MBit/s (Diese Variante wird bei der US Navy unter der Bezeichnung SAFENET verwendet). In der Regel erfolgt die Datenübertragung bei einem intakten Netzwerk jedoch ausschließlich auf dem primären Ring.

DASSA-DASDM.WMF (17666 Byte)

Neben den Dual-attached Stationen (DAS) gibt es die sogenannten Class B oder Single-attached Stationen (SAS), die nur über einen einzigen Transceiver mit zugehöriger PHY-Einheit (PHY S mit Pin und Pout) an den Datenring angeschlossen werden können. Sie besitzen immer nur eine MAC-Einheit und werden in der Regel nicht direkt an einen Ring des Doppelrings angeschlossen, sondern über Konzentratoren in das Netzwerk integriert. Bei der direkten Integration einer SAS in einen Ring würde bei einem Ausfall der Station der Ring unterbrochen werden.

FDDI-TOPOLOGIE.WMF (15538 Byte)

Als Konzentratoren bezeichnet man Geräte, durch die Single-attached Stationen in den Doppelring eingebunden werden können. Sie verfügen im Fall von Dual-attached Concentrators (DAC) über die beiden A und B Ports (PHY A bzw. PHY B) sowie über mindestens eine PHY M Einheit (M Port), die mit dem S Port einer SAS verbunden werden kann und so die Integration einer SAS in den Ring ermöglicht. Single-attached Concentrators (SAC) besitzen lediglich einen S Port (Slave Port) sowie mindestens einen M Port (Master Port) und ermöglichen durch eine kaskadenförmige Anordnung den Aufbau von Stern- und Baumtopologien in einem einzigen FDDI-Ring.