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IEEE 802.11 Physical Layers

 
Der Physical Layer des IEEE 802.11-Standard 
in zwei Schichten aufgeteilt
In oberer Schicht Physical Layer Convergence Protocol (PLCP) definiert
von der Übertragungstechnologie unabhängige Schnittstelle zur Sicherungsschicht
setzt auf der Physical Media Dependent (PMD) Schicht auf, 
legt drei verschiedene Übertragungsverfahren fest
zwei sind Funkübertragungsverfahren, 
definieren verschiedene Sicherungsverfahren 
Frequency Hopping Spread Spectrum (FHSS) und 
Direct Sequence Spread Spectrum (DSSS) . 
werden im Industrial Scientific Medical Band (ISM-Band) übertragen
zwischen 2,4 und 2,5 GHz 
Sendeleistung maximal 100 mW (in Europa)
siehe auch Compliance Tables für WLANs
Benutzung des ISM-Bandes ist kostenlos, 
muss jedoch u.U. angemeldet oder genehmigt werden, 
wenn öffentliches oder fremdes Gelände überstrichen wird.
drittes Übertragungsverfahren verwendet Infrarot-Technik i
Wellenlängenbereich von 850 bis 950 nm
hier arbeiten auch gewöhnliche Fernbedienungen

Brutto-Datenrate von 1 Mbit/s 
Optional können in Payload auch 2 Mbit/s übertragen
Kontrolldaten werden stets mit 1 MBit/s gesendet
auch langsame Stationen können an der Kommunikation teilnehmen
Erweiterungen dieses Standards 
IEEE 802.11  (1997) Übertragungsraten von 2 MBit/s
IEEE 802.11b (1999) Übertragungsraten von 11 MBit/s
IEEE 802.11a (2003) Übertragungsraten von 54 MBit/s
IEEE 802.11b+ (1999) Übertragungsraten von 22 MBit/s (kein IEEE-Standard)
IEEE 802.11g (2003?) Übertragungsraten von 22 MBit/s
In Standards genannte Übertragungsraten in Praxis nicht erreichbar:
Tabelle aus (http://www.zdnet.de/mobile/wireless/0,39023195,20000740-3,00.htm)
Standard 802.11 802.11a 802.11b 802.11b+ 802.11g
Frequenz in GHz 2,4 bis 2,5 5 2,4 2,4 2,4
Reichweite in m 
(Praxiswerte)
bis zu 100 15 bis 20 25 bis 50 25 bis 50 25 bis 50
Max. Datenrate in 
MBit/s
(lt. Spezifikation)
2 54 11 22 54
Datenrate in MBit/s 
(Praxiswerte)
0,5 bis 1,2 15 bis 20 4 bis 6 6 bis 8 15 bis 20
Standard? seit 1997 seit 2002 seit 1999 kein IEEE-
Standard
Verabschiedung 
für Herbst 2003 
erwartet

Spread-Spectrum-Technologie

für Funkübertragung zwei verschiedene Spread-Spectrum-Technologie 
können nicht gleichzeitig betrieben werden
sollen zum einen hohe Fehlerraten bei Funkübertragung vermindern
außerdem Verbindungen abhörsicherer machen

Frequency Hopping Spread Spectrum

Frequency Hopping Spread Spectrum-Verfahren (FHSS
ISM-Band in 79 Kanäle aufgeteilt, 
jeweils mit 1MHz Bandbreite übertragen 
Frequenzen 2,402GHz, 2,403GHz, ..., 2,480GHz belegt
Sender wechselt 50 Mal in der Sekunde Sendefrequenz 
nach vorgegebenem Pseudozufallszahlen-Verfahren, 
zu Anfang zwischen Sender und Empfänger vereinbart 
Angreifer kann somit nicht auf fester Frequenz abhören, 
muss gegebenenfalls alle 79 Kanäle parallel abhören 
gegebenenfalls Information der einzelnen Kanäle wieder zusammensetzen
Senden mehrere Stationen gleichzeitig nach diesem Verfahren
durchaus zulässig 
gegebenenfalls die einzelnen Sendestationen voneinander unterscheiden
keine vollständige Sicherheit vor Abhören 
Störungen in der Regel auf bestimmte Frequenzbänder beschränkt 
Störanfälligkeit reduzierbar  
Modulationsverfahren ist 
bei Datenrate von 1 Mbit/s 2 Level Gaussian Frequency Shift Keying (2 level-GFSK); 
bei 2 Mbit/s wird 4 level-GFSK eingesetzt. 
Das nächste Bild zeigt das Format des bei FHSS verwendeten PLCP-Frames.


PLCP-Frame Format bei FHSS

In Sync-Phase synchronisiert sich Empfänger am Sender 
PLCP Signalling-Feld legt die Datenrate fest, mit der PLCP_SDU gesendet wird
PLCP-Preamble und PLCP-Header immer mit 1 Mbit/s übertragen
bei der PLCP_SDU optional 2Mbit/s zulässig 
nur PLCP-Header mit 16 Bit CRC-Code im Header Error Check-Feld gesichtert
PLCP_SDU wird durch eigene CRC geprüft

Direct Sequence Spread Spectrum (DSSS)

Direct Sequence Spread Spectrum ist ISM-Band in 13 Kanäle unterteilt,
2,412 GHz in 5MHz-Schritten bis zu 2,472 GHz
In einigen Ländern ist nur eingeschränkte Benutzung erlaubt
Modulationsverfahren im DSSS-Verfahren 
bei 1 Mbit/s Datenrate Differential Binary Phase Shift Keying (DBPSK) 
bei 2 Mbit/s das Differential Quadrature Phase Shift Keying (DQPSK)
Beim DSSS-Verfahren wird jedes zu übertragende Bit mittels eines 13 Bit langen zufälligen Bitfolge, dem sogenannten Chip, kodiert und mittels eines "Doubly Balanced Mixer" auf 13 MHz Bandbreite aufgespreizt gesendet. Dieses Signal ist somit ein sehr weites Breitbandsignal, dessen Spektraldarstellung wie ein Rauschen wirkt. Der Demodulationsprozess wird durchgeführt, indem dasselbe Signal, welches zur Modulierung verwendet wurde, mit dem eingehenden Radiosignal multipliziert wird. Das Ergebnis ist ein Signal, welches sein Maximum annimmt, wenn sich die beiden Signale gleichen. Das korrelierte Signal wird gefiltert und dann an den Demodulator weitergereicht. 
Die nächste Abbildung zeigt Format des PLCP-Frames bei Verwendung von DSSS.

PLCP-Frame Format bei DSSS

In Sync-Phase synchronisiert sich Empfänger am Sender

PLCP Signalling-Feld legt Datenrate für PLCP_SDU fest
PLCP-Preamble und PLCP-Header werden immer mit 1 Mbit/s übertragen, 
bei der PLCP_SDU optional 2Mbit/s zulässig
Service-Feld zur Zeit nicht verwendet 
für Erweiterungen des Standards reserviert
16 Bit CRC-Code im Header Error Check-Feld nur PLCP-Header gesichert, 
PLCP_SDU durch eine eigene CRC gesichert

Infrarot (IR)

Übertragung mit Infrarot unterscheidet sich grundlegend von Funkübertragungsverfahren
Übertragungsmedium Licht im Frequenzbereich von 850 bis 950nm Wellenlänge 
auch bei Infrarot-Fernbedienungen eingesetzt 
durch diffuse Abstrahlung bei hinreichender Sendeleistung 
auch dann Datenübertragung stattfinden, wenn kein direkter Sichtkontakt 
zwischen und Sender und Empfänger 
zum Senden und Empfangen verschiedene Systeme verwendet 
keine Umschaltzeit zwischen Senden und Empfangen 
Übertragungsverfahren etwas effizienter
WLANS Infrarotübertragung nur für geschlossene Räume definiert
beispielsweise Sonneneinstrahlung kann Übertragung stören 
Reichweite auf ca. 10 m beschränkt
Einsatzmöglichkeit sehr begrenzt
beispielsweise für Bürokommunikation u.U. gut geeignet 
weniger leicht abgehörbar
stört nicht Empfänger in benachbarten Räumen

Vergleich der möglichen Physical Layer

Tabelle mit einigen wichtige Kenndaten der WLAN-Spezifikation nach IEEE 802.11 gegenübergestellt.

WLAN nach IEEE 802.11 FHSS DSSS IR
Einsatzgebiet innen / außen innen / außen innen
Übertragungsbereich 2,4 bis 2,5 GHz 2,4 bis 2,5 GHz 850-950 nm
Overhead / Frame 128 Bit 192 Bit 92-112 slots + 32 Bit
Sendeleistung 10 bis 100 mW 10 bis 100 mW 550 bis 2000 mW
Modulation (1 MBit/s) 2 Level-GFSK DBPSK 16 PPM
Modulation (2 MBit/s) 4 Level-GFSK DQPSK 4 PPM
RxTx-Turnaround Time 20 ms 5 ms 0 ms
Slot Time 50 ms 20 ms 8 ms
SIFS Time 28 ms 10 ms 7 ms
Channel Switch Time 224 ms entfällt entfällt
Größe des CW (min) 15 31 63
Größe des CW (max) 1023 1023 1023

Einige Kenndaten nach IEEE 802.11

DSSS-Technik ist in der Regel weniger empfindlich bei Interferenzen als FHSS
da größeres Frequenzspektrum gesendet wird 
jedes Bit trifft auch bei Störung auf einem Frequenzband mit größerer 
Wahrscheinlichkeit auf den anderen (zehn) Bändern beim Empfänger ein
effektiver Durchsatz höher, da keine Kanalumschaltzeiten benötigt 
Verschlüsselung der Daten vorgesehen, 
alleine Erkennung der gesendeten Frequenzen reicht 
nicht aus um Daten lesen zu können. 
Verbrauch an Bandbreite deutlich größer als bei FHSS, 
weniger Stationen können gleichzeitig senden

FHSS einfachere Technik, 

führt vermutlich zu preiswerteren Geräten als bei DSSS

beide Verschlüsselungsverfahren unzureichend 

nicht als Qualitätskriterium zu berücksichtigen 

Das Infrarot-Verfahren 
benutzt einfache, erprobte Technik (Fernbedienung) 
hat deutlich geringere Slot- und IFS-Zeiten, 
Verfahren arbeitet effektiver . 
Allerdings ist Stromverbrauch deutlich höher, 
dürfte innerhalb von Räumen kein allzu großer Nachteil sein
zusätzlich wird schlechte "Antennencharakteristik" als Nachteil angeführt, 
keine 360° Abstrahlung
Offenbar hat jedes Verfahren Vor- und Nachteile, 
jedes Verfahren erfüllt gestellte Aufgabe 
Andere Kriterien für Einsatz wichtig:
Kosten, 
Verfügbarkeit oder 
spezielle Einsatzumgebungen