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Verbindungslose und 
verbindungsorientierte Kommunikation

Muss sich ein Teilnehmer vor der Übertragung von Information beim Empfänger anmelden, so spricht man von verbindungsorientierter (CO=connection oriented) Kommunikation; man sagt in diesem Fall, dass eine Verbindung zum Kommunikationspartner aufgebaut werden müsse (Verbindungsaufbau connection set up). Kann jeder Kommunikationspartner direkt erreicht werden, so spricht man von verbindungsloser (CL=connectionless) Kommunikation; manchmal wird dieses Verfahren auch als Datagrammtechnik (datagram) bezeichnet, wobei die übertragenen Dateneinheiten Datagramme genannt werden.

Beispiele

Ein bekanntes Beispiel für die verbindungsorientierte Kommunikation ist eine Telefonat. Der Anrufer (auch A-Teilnehmer genannt) ruft den Angerufenen (B-Teilnehmer) und muss warten, bis dieser das Gespräch entgegennimmt. Nach der Verbindungsaufnahme findet die Kommunikation nach einem bestimmten Protokoll statt ("Hallo, hier ist ..., "Mit wem spreche ich bitte?" ... " Ich habe die folgende Nachricht ..." "Auf Wiedersehen!"). Die Verbindung muss explizit wieder abgebaut werden. Ein bekanntes Beispiel für die verbindungslose Kommunikation ist das Versenden einer Postkarte. Der Absender adressiert auf jeder Karte den Empfänger vollständig und sendet diese Karte ab. Er kann in der Regel nicht überwachen, dass die Karte beim Empfänger wirklich eintrifft. Dieser ist allerdings verpflichtet, diese entgegenzunehmen (Briefkasten), kann aber eine empfangene Nachricht nach Belieben weiter bearbeiten oder auch unbearbeitet vernichten.
Dieses sind in der Regel logische Konzepte, die z.B. sowohl bei der Leitungsvermittlung als auch bei der Speichervermittlung eingesetzt werden können.

Bei beiden Verfahren muss der Teilnehmer die Adresse des Empfängers kennen. Bei der verbindungsorientierten Kommunikation wird in der Regel nach dem Aufbau einer Verbindung eine sehr viel kürzere Hilfsadresse erstellt, die der sendende Teilnehmer zur Identifikation seiner Information verwendet. Bei der verbindungslosen Kommunikation muss dagegen zu jeder Informationseinheit die vollständige Adresse des Empfängers mit übertragen werden. Das sieht auf den ersten Blick aufwendiger aus, hat sich aber dennoch im Internetprotokoll bewährt.

Leitungsvermittlung und Speichervermittlung haben nichts mit verbindungsloser oder verbindungsorientierter Kommunikation zu tun; es gibt Beispiele für jede Kombination dieser Übertragungsprinzipien.