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Zentrale Zuteilung durch Polling

Ein zentrales Zuteilungsprotokoll ist das Polling. Eine ausgewählte Station sendet jeder anderen eine Pollingnachricht, welche diese annimmt und daraufhin ihr Datenpaket sendet. In der Regel findet bei solchen Systemen nur eine Kommunikation zwischen einem zentralen Rechner (Host) und den Stationen statt, wenngleich natürlich jede dieser Stationen auf dem Medium mithören kann, und gegebenenfalls ein Paket annehmen könnte. Nachdem eine Station ein Go-Ahead-Signal gesendet hat, fragt der zentrale Rechner den nächsten Knoten, ob er senden will, usw. Ein Knoten, der keine Nachricht zu senden hat, sendet nur das Go-Ahead-Signal.

Polling hat offensichtlich die gleichen Nachteile, die im letzten Abschnitt bei den dezentralen Zuteilungsprotokollen diskutiert wurden: Bei einer großen Anzahl von Stationen ist der Pollingzyklus sehr lang. Dieses kann auch beim Polling abgeändert werden, indem ein adaptives Baumprotokoll benutzt wird: Die zentrale Station fragt den Sendewunsch nach Gruppen ab, wobei durch entsprechende Binärteilung von der größeren zur kleineren Gruppe fortgeschritten wird, bis nur noch eine einzige Station übrig bleibt. Dabei kann zugleich wesentlich einfacher eine faire Strategie implementiert werden.

Wenn die anderen Rechner sowieso auf dem Medium mithören, so können sie natürlich sowohl feststellen, welcher Rechner zuletzt gesendet hat, als auch, ob ein Go-Ahead-Signal gesendet wurde. Seien alle Rechner in einer vorgegebenen Reihenfolge geordnet. Sobald ein Rechner feststellt, dass der in der Folge vorhergehende Rechner fertig ist, kann er selbst Daten senden. Hat er nichts zu senden, so setzt er nur das Go-Ahead-Signal ab. Allerdings müssen dann alle Rechner in der Folge stets betriebsbereit sein, da eine Unterbrechung eines Rechners die Sequenz irgendwann einmal aussterben lässt.