Rechnernetze
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Agenten

Jeder verwaltete Knoten (Managed Node) besitzt genau einen Agenten, der auf Anfrage die managementrelevante Information über die ihm zugeordneten Rechnernetzkomponenten in die für das Management notwendige Form überführt und an ein System mit Managerrolle weiterleitet. Gemäß des Internet-Ansatzes verwaltet ein Agent in der Regel zu jedem als mandatory gekennzeichneten Objekttyp genau eine Instanz. Hiervon ausgenommen sind die Tabellen, welche gleichzeitig mehrere Instanzen von Zeilen besitzen können. Für viele Module – so z.B. für die MIB-II – wird in den Compliance Statements vorgeschrieben, dass entweder von allen Objekttypen einer Gruppe eine Instanz bereitgestellt wird, oder von keinem.

Eine Vorverarbeitung von Managementdaten, wie z.B. eine statistische Aufbereitung oder die Sammlung solcher Daten, fällt nach der Rollendefinition im SNMP nicht in den Aufgabenbereich eines Agenten. Auch kann ein Agent nur in genau festgelegten Ausnahmefällen ohne vorherige Anfrage einfache Nachrichten (Traps) an einen Manager weiterleiten. Dieses gewährleistet, dass Systeme mit Agentenrolle nach dem SNMP-Ansatz nur wenig Speicherplatz und Rechenzeit beanspruchen.

Mittels eines internen Kommunikationsmechanismus (SMUX=SNMP Multiplexing Protocol), den Agenten optional implementieren können, kann die Managementinformation statt vom eigentlichen Agentenprozess von einem Betriebssystem– oder Anwendungsprozess verwaltet werden. Der eigentliche Agent ist dann nur noch für die Koordination sowie die Managementkommunikation zuständig. Mit dem beschriebenen Mechanismus lassen sich beispielsweise Systemprozesse, wie ein Routing Daemon, so erweitern, dass sie von einem Manager aus angesteuert werden können.