Alternating Mark Insertion (AMI)Die AMI-Kodierung (alternating mark insertion) verwendet eine ternäre Signal-Kodierung. Durch geeignete Wahl der drei Signalwerte kann zum einen jeder Gleichstromanteil vermieden, zum anderen aber auch sicher der Takt zurückgewonnen werden. Die AMI-Kodierung verwendet folgende Regel: Eine "1" wird durch alternierende (alternating) "+"- und "-"-Signale dargestellt (Wechselregel), eine "0" durch ein "="-Signal. Um auch bei zu langen Nullfolgen den Takt zurückgewinnen zu können, wird nach Senden einer Anzahl von n "0"en statt eines "="-Signals ein die Wechselregel verletzendes "+"- bzw. "-"-Signal gesendet. Gibt es ein überzähliges "+" Signal und wird wieder die Wechselregel in "+"-Richtung verletzt, so wird statt der letzten vier "0"en ein "-==-"-Signal gesendet, welches den Gleichstromanteil wieder ausgleicht und zugleich eine Taktrückgewinnung erlaubt. Der Sender muss sich entsprechend merken, ob der Gleichstromanteil zu sehr abweicht. In der folgenden Zustandstabelle werden bei gegebenem letzten gesendeten Signal und Gleichstromanteil das nächste zu sendende Signal sowie der nächste Gleichstromanteil angegeben. Der Sendeautomat benötigt somit vier Zustände.
Die Signalfolge "===+" ist offenbar eindeutig von der Signalfolge "+==+" zu unterscheiden, da im ersten Fall die Wechselregelverletzung nach "==", im zweiten nach "===" geschieht. Der Empfangsautomat kann somit folgendermaßen aussehen:
Wird nach dem Wechsel "+" ein "-"-Signal empfangen, so sind zunächst drei weitere Signal abzuwarten, bis erkannt werden kann, ob es sich um "1xxx" oder um "0000" handelt. Ein Zustandsautomat zur Erkennung der AMI-Kodierung muß also deutlich komplexer sein als hier dargestellt. Die AMI-Kodierung in einer besonderen Abwandlung wird nach Empfehlung G.703 der CCITT in den 2 MBit/sec-Systemen der europäischen Postverwaltungen verwendet und ist deshalb sehr wichtig.
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