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Echo-Überwachung

Es wurde bereits gezeigt, daß eine fehlerkorrigierende Kodierung in der Regel eines so großen zusätzlichen Aufwands an Übertragungskapazität und Zeit bedarf, daß diese für praktische Zwecke ungeeignet ist; nach unserer obigen Einteilung würden der Einsatz fehlerkorrigierender Codes zumindest der Forderung widersprechen, die Übertragungszeit und den Overhead gering zu halten. Daher wird bei der Datenübertragung in der Regel eines von zwei anderen möglichen Verfahren verwendet, um das Auftreten von Fehlern zu bemerken und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Das eine Verfahren erkennt Fehler und wiederholt die Übertragung (ARQ=automatic repeat request). Es wird in den folgenden Abschnitten näher untersucht. Das andere Verfahren sendet die empfangene Information an den Absender zurück, und dieser kann dann überprüfen, ob die Daten unverfälscht beim Empfänger eingetroffen sind. Diese Methode wird als Echo-Überwachung (echo checking) bezeichnet.

Echo-Überwachung wird insbesondere beim Anschluß von Terminals an einen Rechner verwendet. Das Terminal befindet sich entweder im lokalen Modus (local mode) oder im abgesetzten Modus (remote mode). Im lokalen Modus wird ein Zeichen unmittelbar an den Rechner geschickt und zugleich auf dem Bildschirm des Benutzers angezeigt.

Im abgesetzten Modus wird das Zeichen erst zum entfernten Computer geschickt, welcher das Zeichen reflektiert (echo). Der Bildschirm zeigt nur das reflektierte Zeichen an, und falls dieses nicht mit dem abgesendeten übereinstimmt, kann der Benutzer das Zeichen korrigieren, indem er ein besonderes Steuerzeichen (DEL) an den Computer sendet, welcher das zuletzt gesendete Zeichen löscht oder als ungültig markiert. Dieses Zeichen kann durch eine entsprechende Steuerfolge vom Computer auf dem Bildschirm gelöscht werden, oder das gelöschte Zeichen wird zur Kontrolle noch einmal auf dem Bildschirm angezeigt.

Dieses Verfahren hat für die Datenübertragung natürlich gravierende Nachteile. Zum einen bedarf es einer überwachenden und steuernden Einheit am Sender, welche die gesendeten und irgendwann einmal reflektierten Daten wieder empfängt. Daher ist die Kapazität des Kanals mindestens zur Hälfte für die Übermittlung der reflektierten Information belegt, also für Nutzinformation unbrauchbar. Schließlich dürften in der Hälfte aller fehlerhaften Fälle Zeichen korrekt am Empfänger angekommen, aber ihr Echo verfälscht worden sein, so daß hier eine unnötig hohe Fehlerrate vorgetäuscht wird. Da der Sender jedesmal auf das Echo warten muß, ist dieses Verfahren auch nicht besonders schnell. Daher soll Echo-Überwachung im folgenden nicht weiter betrachtet werden (außer bei der Flußkontrolle, bei der es noch einmal kurz erwähnt wird).