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Fibre Distributed Digital Interface

FDDI (Fiber Distributed Data Interface) ist ein vom ANSI (American National Standards Institute) standardisiertes LAN, das eine Übertragungsrate von 100 MBit/s auf der Basis des Token Ring Protokolls unterstützt. Im ISO/OSI-Modell umfaßt FDDI die Bitübertragungsschicht und den unteren Teil der Sicherungsschicht. In den Dokumenten PMD (Physical Medium Dependent), PHY (Physical Layer Protocol) und MAC (Medium Access Control) sind die genauen Anforderungen festgelegt.

Der Physical Layer Medium Dependent (PMD) Standard definiert die untere Ebene des FDDI Physical Layers. In diesem Dokument sind die optischen Eigenschaften und Parameter der zugelassenen Lichtwellenleiter beschrieben. Festgelegt sind hier auch die Wellenlänge des Lichtstrahls, die technischen Daten der verwendeten Lichtwellenleiter (LWL) wie z.B. die Dämpfung, die Bandbreite, die Dispersion, die numerische Apertur, die Lichtintensität, sowie die Geometrie der verschiedenen MIC-Stecker (Media Interface Connector).

Das Physical Layer Protocol (PHY) beinhaltet die obere Teilschicht des FDDI Physical Layers mit der Kodierung und Dekodierung von Daten, dem Zeitverhalten des Protokolls (z.B. Tokenumlaufzeiten, Synchronisation zwischen zwei Stationen), der Pufferung von Daten zum Ausgleich von Gleichlaufschwankungen zwischen Sender und Empfänger und dem Einschwingverhalten zur Synchronisation. Eine weitere Aufgabe des PHY-Dokuments ist es, Symbole zu definieren, die die physikalische Übertragung auf dem Medium regeln und ermöglichen. FDDI kennt hier vier verschiedene Arten von Symbolen: Line State Symbols, Control Symbols, Data Symbols und Violation Symbols.

Der Token Ring Media Access Control (MAC) Standard definiert die untere Teilschicht des FDDI Data Link Layers, insbesondere den Medienzugriff, die Adressierung, die Überprüfung der Datenintegrität sowie das Paketieren der Daten in die Übertragungsrahmen (Frames). Als Medien-Zugangsverfahren wird das deterministische Token Passing Verfahren eingesetzt.

Das Station-Management (SMT) befindet sich gegenwärtig noch in der Standardisierung und liegt gegenwärtig als Working Draft Rev. 7.2 vor. In diesem Standard werden die lokalen Systemmanagement-Anwendungen sowie Funktionen zur Kontrolle des Ablaufgeschehens auf dem FDDI-Ring definiert.

FDDI-SCHICHTENMODELL.WMF (9660 Byte)

In der LLC-Schicht (Logical Link Control) – dem oberen Teil des Data Link Layers – wird der IEEE 802.2 Standard verwendet, wodurch sich Kombinationsmöglichkeiten mit dem IEEE 802.3 und IEEE 802.5 (Ethernet und Token Ring-Netzen) ergeben. Darüber hinaus existieren noch eine Reihe weiterer Dokumente, die Erweiterungen des FDDI-Protokolls beschreiben:

In der Single-Mode Fiber (SMF) Version des PMD-Standards wird eine Alternative zum Multi-Mode Fiber – dem in der PMD standardisierten Kabeltyp mit 62,5/125 Mikron – darstellt. Durch den Einsatz der Single-Mode Fiber kann die maximale Entfernung zwischen zwei Stationen auf bis zu 60 km erhöht werden.

Die FDDI-to-SONET Physical Layer Mapping Function (SPM) definiert ebenfalls eine Ergänzung des Standards auf der PMD Ebene (SONET = Synchronous Optical Network). In diesem Standard wird die Übertragung von FDDI-Paketen (Frames) in SONET geregelt.

Das Hybrid Ring Control (HRC) Dokument spezifiziert eine aufwärtskompatible Version des FDDI-Protokolls, die den paketorientierten Diensten des FDDI-(Basis-) Protokolls die Fähigkeiten der vermittlungsorientierten Dienste hinzufügt. Die Realisierung der vermittlungsorientierten Dienste erfolgt mit Hilfe eines Zeitmultiplexverfahrens, wodurch die Übertragung von Video- und Audiodaten ermöglicht wird. Diese erweiterte Form des FDDI-Protokolls wird als FDDI-II bezeichnet.