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File Transfer Protocol

 

Zur Übertragung von Dateien wird im Internet neben anderen das File Transfer Protocol verwendet. Es hat eine lange Geschichte (seit 1971) und war bis ca. 1995 das Protokoll im Internet mit dem größten Verkehrsvolumen; seitdem hat diese Trophäe das HTTP.

FTP ermöglicht dem Anwender die Manipulation von Directorys in anderen Rechnern über ein Rechnernetz sowie die Übertragung von Dateien (file transfer). Ein Anwender kann sich mittels FTP legitimieren, eine gewünschte Directory einsehen und eine Datei schreiben bzw. lesen.

FTP-1.WMF (8790 Byte)

Der Anwender-Protokollinterpreter initiiert eine Kontrollverbindung entsprechend dem Telnet-Protokoll. Über diese Kontrollverbindung werden von dem Anwender-Protokollinterpreter FTP-Commandos an den FTP-Serverprozess übertragen und Antworten an den Benutzer zurückgeschickt, z.B. Fehlermeldungen oder die Inhalte von Directorys.

Die FTP-Anweisungen spezifizieren die Parameter der Datenübertragung (Datenport, Übertragungsmodus, Darstellungstyp und Struktur) und die Art der Dateisystemoperation wie Speichern, Lesen, Anhängen, Löschen usw. Der Anwender-Datenübertragungsprozess muss auf dem ausgehandelten Port "lauschen" und den Eingang von Daten erwarten. Es wird nicht verlangt, dass der Anwender-Protokollinterpreter und der Anwender-Datenübertragungsprozess auf dem gleichen Rechensystem ablaufen. Die Verbindung kann sowohl zum Senden als auch zum Empfang von Daten verwendet werden. Es ist ebenso möglich, dass ein Anwender Daten zwischen Hosts übertragen kann, die beide nicht lokal sind, sondern FTP-Server enthalten; man erhält also eine Server-Server-Datenübertragung. Die Kontrollverbindung muss in jedem Falle während der Datenübertragung bestehen bleiben und nach Aufforderung durch den Anwender vom Server explizit abgebrochen werden.

FTP-2.WMF (9408 Byte)

FTP erlaubt die Definition verschiedener Formate, die teilweise auf unterschiedliche Wort-Formate in den Rechensystemen (z.B. 36 Bits in der PDP 10) oder Verwendung verschiedener Kodierungen (ASCII, EBCDIC) zurückzuführen sind. Darüber hinaus werden verschiedene Modes beispielsweise zur Fehlerkontrolle, Wiederaufnahme bei Fehlern, Datenkompression sowie Block- oder Strommodi usw. zugelassen, die teilweise optional zu implementieren sind.