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Die Transportprotokollklassen

Abhängig von der Anwendung können Transportdienste unterschiedlicher Qualität benötigt werden; man nennt dieses auch Quality of Service (QoS). Die Transportschicht nach dem ISO/OSI-Basisreferenzmodell stellt dem Anwender insgesamt fünf Dienstgüteklassen zur Verfügung, die als Transportprotokollklassen bezeichnet werden.

Transportprotokollklasse 0: Einfache Klasse (Simple Class)

Es werden einfache Verbindungen aufgebaut und im Falle von Fehlern der unteren Schichten sofort wieder abgebaut. Es findet keine Erkennung verlorener Datenpakete statt. Diese Klasse ist nur für sichere Netzwerkumgebungen wie X.25 geeignet.

Transportprotokollklasse 1: Basic Error-Recovery Class

Es werden einfache Verbindungen aufgebaut und im Falle von Fehlern der unteren Schichten eine automatische Wiederaufnahme der Verbindung versucht; nur wenn diese fehlschlägt wird der Teilnehmer informiert. Es können Vorrangdaten übermittelt werden. Diese Klasse ist für sichere Netzwerkumgebungen wie X.25 geeignet, die über weite Strecken führen, bei denen also eine Verbindungsunterbrechung wahrscheinlich ist.

Transportprotokollklasse 2: Multiplexklasse (Multiplexing Class)

Es werden einfache Verbindungen wie bei der Klasse 0 unterstützt, wobei jedoch über die gleiche Netzwerkverbindung mehrere Transportverbindungen geführt werden können; dieses kann Kosten bei der Datenübertragung einsparen.

Transportprotokollklasse 3: Fehlererholung und Multiplexklasse (Error-Recovery and Multiplexing Class)

Hier werden die Eigenschaften von Klasse 1 und 2 kombiniert angeboten.

Transportprotokollklasse 4: Fehlerentdeckungs- und -erholungsklasse (Error-Detection and Recovery Class)

Es werden außer den Diensten der Klasse 3 zusätzlich Fehler bei der Datenübertragung (verfälschte oder verlorene Daten, Pufferüberlauf usw.) korrigiert. Diese Klasse ist für unsichere Netzwerkumgebungen wie LANs geeignet, wenngleich wegen des großen Overheads in sicheren Umgebungen nicht empfehlenswert.

Die Aufgaben der Transportschicht umfassen neben den bereits erwähnten insbesondere die Fragmentierung und Reassemblierung der Datenpakete, da diese bis zu 60 kByte lang sein können.