Rechnernetze
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Rechnernetze als Wartenetze

In einem Rechnernetz werden Pakete von einer Station zu jeweils einer bestimmten anderen geschickt. Da mehrere Pakete über verschiedene Eingangsleitungen gleichzeitig in einem Rechnernetz eintreffen, aber nicht gleichzeitig weiter geschickt werden können, müssen sie in der Regel zunächst darauf warten, daß die jeweilige Ausgangsleitung für die Übertragung frei wird. Man kann sich also das folgende Modell eines solchen Systems machen.

WARTEMODELL.WMF (7538 Byte)

Die Knoten eines Rechnernetzes werden als Wartestationen modelliert. Eine Wartestation (queueing station) besteht aus einer Warteschlange (queue) und einer Bedienstation (service station).

WARTESTATION.WMF (3090 Byte)

Ein Knoten eines Rechnernetzes nimmt die Pakete in der Reihenfolge ihres Eintreffens auf und speichert sie in der Warteschlange (Wartepuffer, Puffer; queueing buffer). Die Übertragungsleitung wird als eine Bedienstation betrachtet, die jedes Paket über die Ausgangsleitung schickt, also eine gewisse Zeit lang bearbeitet. Dabei hängt die Bearbeitungszeit offenbar von der Länge des Pakets ab.

Dieses Modell ist sehr einfach und berücksichtigt daher verschiedene Aspekte realer Rechnernetze nicht. So wird beispielsweise die Zeit zur Auswertung der Adreßinformation für Routingentscheidungen, Fehlerüberprüfung oder Protokollumsetzung nicht betrachtet. Auch wird in der Regel außer Acht gelassen, daß zwischen Sender und Empfänger ein komplexes Protokoll existiert, welches im Fehlerfall eine korrekte Übertragung durch wiederholtes Senden garantiert. Allerdings lassen sich solche Aspekte bei Bedarf durch komplexere Modelle in einem beschränkten Umfang mit einbringen.