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Der SMT Layer

Das Station-Management (SMT) bildet den vierten und letzten Teil des FDDI-Standardisierungswerks. Im Gegensatz zu den bereits beschriebenen Schichten kann das Station-Management als vertikale Schicht innerhalb des FDDI-Standards angesehen werden, welche die unteren drei Schichten – PMD, PHY und MAC – umfasst und auf diese zugreift. Die Hauptaufgabe des Station-Managements besteht in der Bereitstellung von Diensten, die zur Initialisierung und zum Betrieb des Ringes erforderlich sind. Es überwacht den FDDI-Ring, koordiniert den Ringaufbau bei der Inbetriebnahme des Netzes und erstellt in regelmäßigen Abständen Statusberichte, die Auskunft über den Zustand des Netzes und insbesondere der lokalen Stationen geben. Mit Hilfe des Station-Managements werden die in den einzelnen Stationen vorhandenen PMD, PHY und SMT Schichten sowie Timer, Zähler und Statistiken verwaltet. Gegenwärtig liegt das SMT Dokument als Draft Proposed in der Version 7.2 vor, das als relativ stabil angesehen werden kann, jedoch noch nicht endgültig verabschiedet ist.

Das Station-Management ist in verschiedene Gruppen eingeteilt, welche die Bereiche SMT Ring Management (RMT), SMT Connection Management (CMT) und SMT Frame Services (FS) umfassen (siehe Bild) und jeweils spezielle Aufgaben innerhalb des Station-Managements übernehmen.

Die Management Information, die dem System Management zur Verfügung steht, wird in Anlehnung an das OSI Management durch einen objektorientierten Ansatz repräsentiert. Dies bedeutet, dass die Management Information durch Objekte definiert ist und deren Instanzen als Managed Object bezeichnet werden. Träger der eigentlichen Information sind die Attribute, die durch Get und Set Operationen manipuliert werden können. Darüber hinaus können die Managed Object durch das Versenden von Notifications, z.B. bei dem Erreichen eines bestimmten Schwellwertes, Nachrichten untereinander austauschen und den Manager informieren, der dann die zuvor definierten Operationen durchführt. Das SMT Dokument definiert in diesem Zusammenhang vier sogenannte Managed Object Classes, die als SMT Object, MAC Object, Path Object und Port Object bezeichnet werden. Sie modellieren die Management Information, die für die Verwaltung der Hard- und Softwarekomponenten des FDDI-Protokollstapels benötigt werden. Die Instanzen der Managed Object Classes werden als Managed Objects bezeichnet.

SMT-MANAGEMENT.WMF (9740 Byte)

Die Grundlage für die Definition der SMT Managed Object Classes bildet der ISO Draft International Standard 10165/4 Structure of Management Information Part4: Guidelines for the Definition of Managed Objects (GDMO), der spezifische Strukturen in einer formalen Beschreibungssprache, sogenannte Templates, für die Definition von Anwendungen im OSI Management in einem objektorientierten Ansatz bereitstellt. Innerhalb der Templates erfolgt eine einheitliche Beschreibung, in der die präzise Festlegung der Attribute, Schwellenwerte, Funktionen und des Verhaltens der Managed Object Class durchgeführt werden kann. Die Beschreibung der erforderlichen Datenstrukturen von Templates erfolgt in der Abstract Syntax Notation One (ASN.1). Die Attribute der Managed Objects definieren deren Zustand, Möglichkeiten und Funktionen und sind mit bestimmten Zugriffsrechten (z.B. read, read/write) versehen, über die, mit Hilfe der SMT Parameter Management Frames zugegriffen werden kann. Darüber hinaus sind den einzelnen Managed Objects bestimmte Aktionen zugeordnet, die das dynamische Verhalten eines Objekts bei Eintreten einer festgelegten Bedingung (z.B. Überschreiten eines Schwellwertes) beschreiben.

Das Station-Management stellt in einem FDDI-Netz wirkungsvolle Mechanismen zur Kontrolle des Protokolls und zur Behebung von Fehlern zur Verfügung, die über die Konfiguration der lokalen Stationen bis zur Überwachung des korrekten Protokollablaufs reichen. Darüber hinaus stellt es Funktionen bereit, die es erlauben, dass im Fehlerfall eine automatische Korrektur erfolgen kann.

Durch die Integration des Station-Managements kann das FDDI-Protokoll gegenwärtig als eine der anspruchsvollsten Implementierungen für die Aufgaben des Managements in lokalen Netzen angesehen werden.