Packet Radio wird seit Mitte der sechziger Jahre des vorherigen Jahrhunderts von Funkamateuren entwickelt und betrieben. In seiner langen Geschichte sind über die Jahre so eine ganze Reihe von Protokollen und Netzwerkschemen entstanden auf die wir hier nur kurz eingehen wollen.
Um Packet Radio möglichst vielen Amateurfunkern zugänglich zu machen, können normale Sprechfunkgeräte (Kurzwelle) benutzt werden, an die statt Mikrofon/Lautsprecher ein Computer mittels eines einfachen Modems angeschlossen wird (siehe Abbildung 2).
Dieses Modem wird TNC (Terminal Node Controller) genannt und ist so einfach aufgebaut, dass es von den Amateurfunkern auch selbst mit im Handel gut erhältlichen Bauteilen zusammengebaut werden kann. Aufgrund dieser Einfachheit einer Packet Radio-Station sind die Übertragungsgeschwindigkeiten mit maximal 1200 Bit pro Sekunde allerdings recht gering1.
Mittels des seit den siebziger Jahren im Packet Radio verwendeten AX.25 Protokolls2 kann der Computer nun Daten mit anderen Packet Radio-Stationen austauschen, die auf der selben Frequenz senden. Die Frequenz muss dabei von den Benutzern manuell gewählt und am Funkgerät eingestellt werden. AX.25 (Amateur X.25) ist eine Abwandlung des X.25 Protokolls für drahtgebundene Kommunikation. AX.25 regelt den Zugriff auf die Funkfrequenz, so dass mehrere Teilnehmer gleichzeitig die gleiche Frequenz nutzen können.
Mit der Einführung von ‚‚Digipeatern“ konnten auch Packet-Radio
Stationen, die außerhalb der Reichweite voneinander waren mit einander
kommunizieren. Digipeater sind einfache Relais-Stationen, die alles, was sie
empfangen, weiter senden (siehe Abbildung 3). Um
insbesondere bei großen, verzweigten Netzwerken die unnötige Verbreitung
von Paketen über das ganze Netzwerk zu vermeiden folgten auf die Digipeater
intelligentere Lösungen, die in ihrer Funktion Switches oder Routern
entsprechen.